BSDM ist die englische Abkürzung für Bondage & Discipline, Domination & Submission, Sadism & Masochism. Zu Deutsch: Fesselung & Erziehung, Beherrschung & Unterwerfung, Sadismus & Masochismus. Dieser Begriff umfasst einen weit größeren Bereich als nur das allgemein bekannte SM.

BDSM-Handlungen finden meist während einer festen Zeitspanne (Session) statt. In Form eines erotischen Rollenspiels von unterschiedlicher Länge, deren Ende zu Beginn der Session meist nicht vorhergesagt werden kann.

Viele der ausgeübten Praktiken wie Schmerz zufügen und empfangen, aktive und passive Erniedrigung und/oder Unterwerfung würden ohne den sexuellen Zusammenhang wohl eher als unangenehm empfunden werden. Einzelne Praktiken können während einer Session ineinander übergehen und müssen nicht voneinander abgegrenzt sein. Geschlechtsverkehr kann innerhalb einer Session vorkommen, ist jedoch nicht essentiell.

Grundsätzlich gilt bei Sessions die Freiwilligkeit als entscheidendes Kriterium. Die Einwilligung zu einer einvernehmlichen BDSM-Handlung kann nur geben, wer die Folgen seiner Zustimmung hinreichend abschätzen kann. Für seine Entscheidungsfindung muss der Einwilligende ausreichend Informationen und die notwendigen geistigen Fähigkeiten besitzen. Insbesondere muss sich der Top (der Aktive) seiner Verantwortung gegenüber dem Bottom (dem Passiven) im Klaren sein und entscheiden, ob dieser sich der Tragweite seines Einverständnisses bewusst ist.

Generell muss es jedem freistehen, die Einwilligung jederzeit durch einen vor der Session vereinbarten Code zu widerrufen z. B. durch ein Signal- bzw. Stoppwort oder durch vereinbarte Zeichen.

Beim Einsatz von Instrumenten wie Gerten, Peitschen, Nadeln, Klistier, Katheter etc. kann das motorische Können und das anatomische Wissen des Tops den Unterschied zwischen einer befriedigenden Session und äußerst unangenehmen Erfahrungen und schweren körperlichen Schäden ausmachen.

Um einen psychischen Absturz des Bottoms frühzeitig zu erkennen und nach Möglichkeit zu vermeiden bzw. um ihn nach einem solchen Absturz „aufzufangen“, ist es wichtig, dessen Reaktionen einfühlsam und genau zu verfolgen und entsprechend darauf zu reagieren. Aus diesem Grund sollte sich der Top beim Gebrauch von Rauschmitteln wie Alkohol und weiteren bewusstseinserweiternden Drogen zurückhalten und sich bewusst sein, dass die alleinige Verantwortung für eine geile und gefahrlose Session bei ihm liegt.

Der Bottom sollte vor einer Session mit dem Top absprechen, worauf in Bezug auf z. B. Termine am nächsten Tag, regelmäßige Medikamenteneinnahmen, Grenzen und Vertraulichkeit zu achten ist. Bei einem ersten Date sollte der Bottom möglichst einem Vertrauten mitteilen, mit wem er sich wo zu einer Session trifft.