Die gefesselte Person kann durch den ganz oder teilweise stattfindenden Verlust und Entzug körperlicher Freiheit einen angenehmen Zustand empfinden. Auch kann das Gefühl der Hilflosigkeit eine Rolle spielen. Die Verwendung als Strafe in einem Rollen – insbesondere einem Erziehungsspiel – ist ebenfalls möglich. Für Fetischisten kann auch die Verwendung eines bestimmten Materials wie Leder, Rubber oder Lycra luststeigernd sein.

Einerseits führt die erzwungene körperliche Passivität zur Möglichkeit, sich auf sein Inneres zu konzentrieren und Ruhe zu finden oder aber zu einem Ohnmachtsempfinden und/oder dem Ankämpfen gegen die Fesseln. Der Aktive hingegen fesselt aus Vergnügen an dem Gefühl der sexuellen Dominanz und dem damit verbundenen und empfundenen Machtgefälle.

Bondage

Darunter werden Praktiken zur Fesselung und Bewegungseinschränkung mit dem Ziel sexueller Stimulierung verstanden. Daneben spielen auch Ästhetik, Empfinden und Konzentration eine große Rolle. In der BDSM-Szene geht es ums Fesseln, wobei dabei die Gleichberechtigung der Partner aufgehoben ist, indem der Bottom seine Eigenständigkeit und Kontrolle auf- und an den Top abgibt.

Achtung!! Wichtig dabei sind Absprachen, die Vereinbarung von Codes und ganz besonders das Vertrauen in die Fähigkeiten des Tops. Beim Lösen der Fesseln ist es wichtig, dass diese von UNTEN nach OBEN gelöst werden. Man sollte für den Notfall eine Schere oder ein passendes Messer zum Aufschneiden der Seile oder Bondagetapes bereithalten. Den Bottom nie alleine und unbeobachtet lassen.

Bei unsachgemäßem Fesseln z. B. Setzen von Knoten kann es zu Quetschungen der Nervenbahnen und dadurch zu Nervenreizung oder Nervenstörungen kommen. Auch Durchblutungsstörungen sind möglich. Bei zu langem Stehen oder Hängen können Kreislaufstörungen bis zum Kreislaufversagen auftreten. Infektionsrisiken sind keine Bekannt.

Mumifizierung

Die Mumifizierung ist eine sexuelle Praktik aus dem Bereich des Bondage, bei der der Körper oder einzelne Körperteile mit geeignetem Material umwickelt werden, was die Bewegungsfreiheit stark einschränkt. Gebräuchliche Methoden sind neben dem Umwickeln einzelner Körperteile auch das Einwickeln von Kopf oder Hals bis hin zu den Füßen mit Materialien wie Frischhalte– & Stretch-Folie, Bondage-Tape, Tüchern, Bandagen, Gummibändern, Klebeband, Gipsbandagen und Plastiktüten. Ein ähnlicher Effekt wird bei der Benutzung von Saunasäcken, Vakuumbetten oder Zwangsjacken erreicht. Manche Bottoms fühlen sich dadurch geborgen – wie in Mutters Schoß – und finden alleine dadurch schon ihre sexuelle Befriedigung. Häufig wird jedoch auch dabei gerade der Genitalbereich frei gelassen um den Bottom zusätzlich reizen oder quälen zu können.

Achtung!! Denn so „Ruhiggestellten“ niemals ohne Aufsicht lassen und die Folien bzw. Bänder und Bandagen nicht zu eng anlegen. Auch hier möglichst eine Schere oder ein Messer bereithalten. Manchmal kann es zu Erstickungsanfällen, Panik-Attacken und/oder Kreislaufversagen kommen. Infektionsrisiken sind keine bekannt.