Selfbondage

Selfbondage ist ein trendiges Thema, das in den letzten Jahren von immer mehr Personen praktiziert wird. Im Internet gibt es nur wenige Ratgeber und gute Selfbondage-Ideen. Dabei ist vor allem ein Faktor entscheidend: Die eigene Sicherheit. Genau diese sollte wie beim normalen Bondage immer an erster Stelle stehen. Beginnen wir aber ganz vorne. Was ist Selfbondage überhaupt?

Es geht darum, sich selbst zu fesseln. Die Gründe, weshalb man sowas macht, können vielfältig sein. So gibt es viele Singles, die keinen Partner haben, um ihre Phantasien auszuleben. Oder der eigene Partner ist auf Reisen und kann die Aufgabe des Masters nicht übernehmen. Genauso gut finden es viele erregend, vor der Webcam Befehle auszuführen. „Onlineerziehung“ nennt sich das und auch hier kommt Selfbondage immer mal wieder vor.

Im Grunde genommen geht es ums Fesseln. Dabei sind der Phantasie oft nur wenige Grenzen gesetzt. Wenn du dich schon einmal selbst gefesselt hast, wirst du jedoch zwei zentrale störende Punkte erreichen: Erstens gibt es einen Punkt, an dem du dich nicht mehr selbst weiter fesseln kannst und zweitens gibt es einen Punkt, wo du dich selbst nicht mehr befreien könntest. Beim Selfbondage hast du diese beiden Probleme zu lösen, sodass du dich selbst fesselst – in dieser Position einige Zeit verbleiben musst – und du wirst durch verschiedene Mechanismen letztendlich wieder befreit.

Bevor ich mit den Ideen für Selfbondage beginne, folgen zunächst ein paar Warnungen, wie du dich beim Selfbondage nicht fesseln darfst und was du unbedingt vermeiden musst:

  • Kein offenes Feuer: Beim SM gibt es die Spielart, heißes Wachs auf dem Körper zu verteilen. Das ist beim Selfbondage tabu. Denn wenn ein Feuer ausbricht, wärst du in einer unglücklichen Position gefangen.
  • Keine Drogen und kein Alkohol: Manch einer genießt Sex oder Fesselungen gerne mit einem Rausch. Beim Selfbondage solltest du zu jeder Zeit Herr deiner Sinne sein. Übrigens: Auch der Konsum von Poppers sollte beim Selbstfesseln auf keinen Fall erfolgen, denn auch hier kann es zu einer Überdosis kommen.
  • Immer ein Notfall-Release verwenden, so kannst du dich zur Not befreien, wenn etwas Unerwartetes passiert. Was ein Notfall-Release ist, erfährst du später.
  • Keine Techniken zur Reduzierung der Atmung verwenden. Breathcontrol wird gerne zur Ausübung von Macht und Hingabe ausgeübt. Beim Selfbondage kann das sehr gefährlich werden. Also: Finger weg von Plastiktüten und trage keinen extremen Knebel. Die Nase sollte übrigens immer frei bleiben.
  • Kein Seil um den Hals: Du denkst vielleicht, du hättest alles durchdacht und dir könnte nichts passieren. Doch ein Seil, das sich im ungünstigsten Fall auch noch wie eine Schlinge fester zieht, ist sehr gefährlich.

Nun weißt du, was du beim Selfbondage nicht machen darfst. Aber was darf man dann machen? Du kannst dich ganz normal fesseln und deine Session mit Toys wie Analplugs, Nippelklemmen oder mit Elektrosex kombinieren, sodass du leicht gequält wirst. Die Frage ist nun: Wenn man gefesselt ist, wie kommt man da wieder heraus? Die Antwort ist ein Release. Das ist ein Zeitschloss, das sich nach Ablauf einer bestimmten Zeit öffnet. Die meisten verwenden Eisschlösser. Diese werden mit Wasser gefüllt und im Gefrierschrank gefroren. Dadurch wird ein Kolben wie ein Anker innerhalb des Eisschlosses fixiert. Erst wenn das Eis wieder geschmolzen ist, löst sich der Kolben von dem restlichen Schloss. Damit ist es ideal für Selfbondage geeignet.

Wie muss ich mich fesseln?

Du bist in der Wahl der Fesselposition eigentlich völlig frei. Du musst nur darauf achten, dass zum Schluss der Fesselung eine Hand frei bleibt, mit der du das letzte Schloss verschließen kannst. Dabei gibt es beim Selfbondage eine wichtige Regel, mit der dir deine Session gut gelingt: Das Zauberwort heißt Vorbereitung. Und es geht nicht nur darum, all seine Spielsachen auf dem Bett zu positionieren, wie es vielleicht bei einer gewöhnlichen Bondagesession der Fall wäre. Stattdessen musst du planen, wie du dich fesselst, welche Toys du an dir verwenden möchtest und wie du dich wieder befreien kannst.

Kommen wir nun zu der Frage zurück, wie man sich denn nun so fesselt, dass man sich prinzipiell ohne das Auslösen eines Releases nicht einfach befreien kann. Dazu gibt es einen Selfbondage-Trick, den wir euch hier nun verraten. Du verwendest einen Karabinerhaken und verbindest diesen mit deinem Eisschloss und dem Seil, das fest fixiert ist. In den Haken gibst du nun einen kleinen Gegenstand, der den Karabiner offen hält.

Dann legst du dir deine Handfesseln an, fesselst alles bis zum Schluss, bis nur noch die eine letzte Hand frei ist. Nun machst du folgendes: Du streifst mit dem D-Ring deiner Handfessel durch die Öffnung des Karabinerhakens. Dabei löst sich der kleine fixierte Gegenstand und der Karabinerhaken schnappt zu. Schon ist auch deine letzte Hand gefesselt. Boundstyle zeigt das in einem anschaulichen Beitrag zum Selbstfesseln: Karabinerhaken mit einer Hand schließen.

Nun kennst du einige Grundlagen zum Selbstfesseln. Was ist aber, wenn plötzlich etwas passiert, womit du nicht gerechnet hast? Es gibt einen Feueralarm, in der Waschmaschine platzt der Schlauch, dein normales Release verklemmt sich oder was auch immer. Darauf solltest du vorbereitet sein. Hierzu gibt es das sogenannte Notfall-Release. Das ist ein Mechanismus, mit dem du deine Fesselung im Fall der Fälle lösen kannst. Jedoch muss das wirklich eine Notlösung sein, die du nur zögerlich und idealerweise mit einem kleinen Verlust oder einer für dich unangenehmen Situation durchführst. Beispiele hierfür sind das Trinken einer unangenehmen Flüssigkeit, um an den Schlüssel zu kommen (beispielsweise Urin) oder du deponierst den Notfall-Schlüssel an einem gefüllten Eimer, woran sich ein Seil befindet, das du gefesselt erreichen kannst. Im Notfall musst du an dem Seil ziehen, der Inhalt des Eimers verteilt sich im Raum, aber du kannst dich wieder befreien. So kommst du nicht in Versuchung, deine Selbstbondage-Session zwischendurch abzubrechen, nur weil du meinst, du wärst bereits fertig.

Jetzt sollte alles klar sein. Du weißt, wie du dich selbst fesseln und wieder befreien kannst. Du kennst die wichtigsten Nogos und achtest darauf, dich im Notfall wieder befreien zu können.

Hier gibt es noch ein paar tolle Selfbondage-Ideen und Anleitungen.

Wenn du ein Eisschloss selbst bauen möchtest, gibt es hier ein paar spannende Versuche zum Nachmachen: Eisschloss selbst bauen

Und hier gibt es noch ein paar Ideen, was für fiese Dinge du mit dir während der Selfbondage-Session anstellen kannst: Fiese Ideen beim Selfbondage