Alle sexuellen Praktiken, bei denen der Partner mit Mund, Zunge und Zähnen liebkost und stimuliert wird z. B. Penis, Hoden, Nippel, After und andere Teile des Körpers. Für den Fetischisten ist aber auch das Lecken von Stiefeln, Sneaks und anderen Kleidungsstücken aus Leder, Gummi, Latex, etc. erregend.

Im BDSM-Bereich gehört zu den Oralspielen auch das tiefe Aufnehmen des erigierten Penis bis in den hinteren Rachenbereich (Deepthroating). Oder das Knebeln, das Einführen der Hand (Mundfisten) bzw. von Gegenständen wie Stiefelspitzen in den Mund des Partners. Der Übergang zu den apnoeerotischen Praktiken ist hierbei fließend.

Geil empfinden die Partner den Zustand des Kontrollverlustes und den empfundenen Zwang bei der Aufnahme von Gegenständen und Körperteilen in den Mund. Bei den heftigeren BDSM-Oralspielen wird die Einschränkung der Atmung bis hin zu Schwindel oder vorübergehender Ohnmacht als äußerst erotisch wahrgenommen. In Verbindung mit SM und Rollenspielen gewinnt diese Form der Dominanz des Tops gegenüber dem Bottom für diesen ihren Reiz.

Tops beschreiben häufig die Bedeutung einer reinen Beobachterrolle für die selbst erlebte Geilheit. So kann z. B. der Aktive für eine Zeit lang Geilheit erleben, ohne selbst „Hand anzulegen“.

Deepthroating

Der Top dringt mit dem Penis tief in den Rachenbereich des Bottom ein. Durch das eindringen des Penis in den Rachen wird der Penis sehr stark stimuliert. Das sorgt für einen erhöhten Lustgewinn des Tops. Daher empfindet gerade der Top diese Praktik sehr erregend. Der Lustgewinn kann im BDSM-Bereich bei den Partnern insbesondere auch dadurch eintreten, dass der Top den Penis unter Zwang einführt und dabei den Kopf des Bottom festhält. Der Lustgewinn entsteht für den Top auch dadurch, dass beim Passiven dabei der Würgereflex ausgelöst wird.

Der Bottom kann das Entspannen der Kehle erlernen und somit diese Form der Spielart länger durchhalten. Soll beim Deepthroating der Samenerguss zugelassen werden, setzt dies beim Bläser eine bestimmte Atemtechnik, beim Partner ein hohes Maß an Selbstkontrolle und bei beiden ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen voraus.

Es kann zu Verletzungen des Rachenraums des Passiven z. B. durch Schwanzpiercings kommen. Außerdem können Schleimhäute bzw. die Genitalien des Tops durch Zahneinwirkung des Bottom, durch Verfangen am oder Abreißen des Piercings (z. B. im Halsband des Bottom) kommen.

Durch Abspritzen in den Mund besteht ein erhöhtes HIV-Risiko. Auch andere STIs können durch Tröpfcheninfektionen z. B. Ausflüsse bei infizierten Partnern oder Aufnahme von Lusttropfen übertragen werden.

Hier findest du noch mehr Tipps rund um das Thema Deepthroat mit Zeichnungen: https://check.toys/blog/deepthroat

Knebeln

Im BDSM-Bereich erweitern sich die o. g. Oralspiele durch Knebeln oder das Einführen der Hände und Füße (Mund- und Fußfisten) oder von Gegenständen (z. B. Stiefelspitzen, Spezialknebeln) in den Mund des Partners. Der Übergang zu den apnoeerotischen Praktiken ist hierbei fließend (siehe unten).

Achtung!! Das verwendete Spielzeug sollte sauber sein, bei Stiefeln sollte z. B. auf scharfe Kanten wie Stiefelspitzen oder Sporen geachtet werden. Wenn die Hand in den Mund eingeführt wird, sollten Ringe abgenommen werden und die Fingernägel kurz geschnitten sein. Bei Verletzungen an der Hand sollte ein Handschuh verwendet werden. Vor Beginn der Session sollte der Mundraum auf Verletzungen überprüft werden.

Das übertriebene Reinigen, wie z. B. das Spülen mit Alkohol oder „Schrubben“ der Zähne ist nicht zu empfehlen.

Der Passive kann sich an den eingeführten Gegenständen leicht verletzen, auch wenn diese nicht offensichtlich scharfe Kanten haben. Oft wird die leichte Zerstörbarkeit von Zähnen unterschätzt z. B. durch PA, Metall. Gefahr bei Piercings beiderseits (Zungen- trifft Schwanz-Piercing). Der Aktive kann sich beim Ein- aber auch beim Ausführen der Hand bzw. des Fußes Verletzungen zuziehen.

Infektionsrisiken und -wege: HIV bei Verletzungen an der Hand des Aktiven oder im Mund des Passiven; andere STIs sind durch die leichte Verletzlichkeit der Schleimhäute im Mund übertragbar.

Apnoe-Erotik

Als Apnoe wird ein mehr oder weniger langes Aussetzen der äußeren Atmung bezeichnet.
 Das willentliche Anhalten der Atmung wird mit Hilfsmitteln wie Gasmasken, Folien, Gummisäcken, etc. (Mumifizierung) oder durch den Sexualpartner (Würgen, Strangulieren, Hand auflegen) herbeigeführt und als Apnoeerotik bezeichnet.

Achtung!! Der Top sollte den Bottom niemals unbeobachtet oder alleine lassen. Der Top muss ein gutes Beobachtungsvermögen besitzen, um das Einsetzen der Ohnmacht zu erkennen und sofort entsprechend zu reagieren.

Der Lustgewinn entsteht letzten Endes auch durch die Beobachtung des Bottoms beim „Abtauchen“. Die Verwendung eines Codes durch den Bottom, der sofort die Luftzufuhr gewährleistet, sollte vereinbart werden. Dies alles erfordert bei dieser Spielart insbesondere einen Drogenverzicht des Tops. Bei Drogenkonsum des Bottoms ist zu berücksichtigen, dass dieser möglicherweise schneller wieder Luft braucht.

Autoerotische Apnoespiele, wie z. B. Abbinden der Gasmaske oder Anbinden von mit Eisspray gefüllten Plastiktüten an die Gasmaske, sollten unbedingt nicht ohne beobachtenden Partner durchgeführt werden, da die Ohnmacht plötzlich eintritt und das Hirn dann nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird.

Untrainierte Personen können ihren Atem nicht länger als zwei Minuten anhalten. Bei einer Apnoe wird kein CO2 mehr abgeatmet. Trainierte Personen schaffen es allerdings mehrere Minuten den Atem anzuhalten. Atemstillstand führt in kürzester Zeit, unabhängig von der Ursache, zu einem gefährlichen Sauerstoffmangel im Blut, in dessen Folge es rasch zu einem weiteren Ausfall von wichtigen Vitalfunktionen kommen kann. Weiterhin führt es zu einer Sauerstoff-Unterversorgung des Gehirns mit möglicherweise irreversiblen Schäden.

Infektionsrisiken sind keine bekannt.