Latex Fetisch

Der Fetisch für Latexanzüge ist vor allem in der homosexuellen Szene weit verbreitet. Es handelt sich hierbei um eine Art von Community, die neben der bekannten Leder-Szene besteht. Latex wird in der Regel als „Rubber“ bezeichnet. Andere nutzen den Begriff Gummi. Alle meinen hiermit in der Regel Kleidung, die aus dehnbarem Gummi / Latex hergestellt wird.

Es gibt zwei Methoden, wie Latexkleidung hergestellt werden kann:

  1. Durch Kleben: Hierzu wird von einem professionellen Schneider wie bei Maßanzügen ein Schnittmuster erzeugt. Auf Latexbahnen werden anschließend einzelne Elemente sauber ausgeschnitten und mit einem Latexkleber Stück für Stück zusammengeklebt, bist daraus ein komplettes Kleidungsstück entsteht.
  2. Durch Tauchen: Dabei wird zuerst eine große Tauchform hergestellt, meist aus Keramik oder einem ähnlich festen Stoff mit äußerst glatter Oberfläche. Für eine Latexmaske kann die Form beispielsweise ein Kopf aus Keramik sein. Diese Form wird anschließend in Flüssiglatex getaucht und lässt das Latex anschließend trocknen. Durch mehrfache Tauch- und Trocknungsvorgänge kann dickeres Latex entstehen. Dieses Verfahren wird auch verwendet, um komplette Anzüge aus Latex herzustellen.

Die durch Handarbeit mittels Latexbahnen hergestellte Kleidung deutlich robuster und hochwertiger. Durch die aufwändige Verarbeitung ist ein solches Latex-Kleidungsstück aber auch teuer. Bei Massenware wird hingegen oft das Tauchen angewandt, da sich hierbei viele Artikel wie am Fließband herstellen lassen, ohne dass ständig ein Schneider Hand anlegen muss. Maßfertigung ist in diesem Fall jedoch nicht möglich, da die Herstellung einer Tauchform zu teuer ist.

Warum ist Latexkleidung geil?

Das Tragen von Latexkleidung erzeugt ein besonderes Gefühl, denn es wirkt wie eine zweite Haut. Berührungen fühlen sich hier viel intensiver an, da jede Berührung der Haut auf eine größere Fläche verteilt wird. Zeitgleich wird die Haut verdeckt, jegliche Unreinheiten sind verschwunden. Ein kleiner Penis wirkt unter einem Latexanzug viel größer.

Beim Tragen der Kleidung wird der Körper in einen Zustand versetzt, der leicht berauschend ist. Das liegt daran, dass die Funktion der Haut, den Körper zu kühlen, nicht mehr ordentlich arbeiten kann, da das Latex nicht atmungsaktiv ist. Dieser Zustand ist für den Körper ungewohnt. Daher wird Latexkleidung auch gerne mit dem Bereich BDSM kombiniert, um den Unterwürfigen in diesen Zustand zu versetzen.

Eine Person in Latexkleidung wirkt meist mystisch. Durch die Passform der Anzüge können unathletisch wirkende Körperregionen verdrängt und in die richtige Position gebracht werden. Das funktioniert jedoch nur bei einem maßgefertigten Anzug.

Latex in der Szene

Der Großteil der Kleidung aus Latex ist schwarz. Auf Partys, bei der Dresscode vorgibt, ist ebenfalls schwarz die dominierende „Farbe“. Seitdem sich die Skater-Szene mit dem Latexfetisch vermischt hat, gibt es mittlerweile auch farblich abgestimmte Anzüge, die den coolen Style der Szene nachempfinden. Hier erfolgt gerne eine Vermischung mit der Skater- und Sneaker-Szene.

Besonders viele Überschneidungen gibt es beim Puppy-Fetisch. Dies ist ein Rollenspiel, bei dem einer der Partner in die Rolle eines Hundes schlüpft und hier Aufgaben durchführt, die man normalerweise mit einem Hund durchführt, wie das klassische Gassigehen oder Stöckchen holen. Aus der Latex-Szene gibt es zahlreiche aus Latex und Gummi gefertigte Masken, welche die Formation zum menschlichen Dog ermöglichen.

Mit dem Windelfetisch beim Adultplay gibt es ebenfalls Überschneidungen. Windeln, die speziell aus Latex gefertigt werden, können von Liebhabern getragen werden. Dank des Materials sind diese sogar wasserdicht und sie können wiederverwendet werden. Je nach Stärke des Anzugs (Latexdicke), ist zeitgleich die Bewegung eingeschränkt. Das kann bei Dominanzspielen vorteilhaft sein. Mit der Zeit beginnt der Träger der Kleidung zu schwitzen, da eben die natürliche Kühlungsregulierung der Haut nicht funktionieren kann. Das ist bei Kleidung wie einer Latex Zwangsjacke ein zusätzlicher Vorteil. Denn ein Versuch, sich selbst auszuziehen, scheitert gerne daran, dass der Schweiß das Latex-Innere zu rutschig macht. Das Gefühl beim Spanking wird durch Latex noch verstärkt.

Wer beim Tragen von Latexunterwäsche anal stimuliert werden möchte, der kann einen Dildoslip nehmen. Hier wurde in die Unterwäsche bereits ein Analdildo eingearbeitet, der beim Tragen der Unterwäsche permanent anal stimuliert.

Gerne wird Latexkleidung mit dem Analfisting kombiniert. In Fetisch-Pornos wird dies häufig dargestellt. Hier trägt der Fister nicht nur Handschuhe aus Latex, der gefistete ist meist nahezu komplett in Latex eingehüllt. Hängend auf einer Liebesschaukel kann die Fisting-Session sehr intensiv werden. Durch das Tragen des Latex tritt auch hier das Gefühl des Ungewohnten auf. Das macht ihn für Berührungen sensibler.

Kombinationen mit der größten aller Fetisch-Szenen, dem Leder-Fetisch, findet man relativ selten. Höchstens wird das Latex-Outfit mit Leder-Stiefeln kombiniert oder es werden die passenden Fesseln aus Leder getragen.

Aufbewahrung von Latex

Das Material ist sehr empfindlich und muss aufwändig gepflegt werden. Sobald es in der Kleidung einen Knick gibt, bleibt dieser dauerhaft bestehen. Daher darf Latexkleidung nur hängend gelagert werden, um jene Knicke zu vermeiden. Metallische Oberflächen greifen das Latex ebenso an. Das können auch Ösen, Schnallen oder Reißverschlüsse sein, welche in einen Latexanzug eingearbeitet wurden. Soll der Anzug für eine längere Zeit nicht getragen werden, sollten diese Stellen mit Malerkrepp abgeklebt werden, um den Kontakt zu vermeiden.

Sonnenlicht lässt farbiges Latex vergilben. Wenn du helles Latex hast oder auch nur einzelne Konturen aus hellem Latex eingearbeitet wurden, musst du besonders vorsichtig sein. Die Verfärbungen durch Sonnenlicht sind irreversibel, das heißt sie können nicht repariert werden. Das bedeutet nun nicht, dass du deinen Latexanzug nicht tragen darfst, wenn die Sonne scheint. Es geht hier vielmehr um die Lagerung, die im Idealfall lichtgeschützt, kühl und trocken erfolgen sollte.

Latexpflege

Da das Material so empfindlich ist, muss mit ihm sorgsam umgegangen werden. Nach dem Tragen sollte ein Anzug mit warmem Wasser gereinigt werden. Nicht in die Waschmaschine stecken! Es kann eine sanfte Seife verwendet werden. Nach dem Waschen muss der Anzug mit einem weichen Tuch abgerieben werden. Vor allem die metallischen Stellen sollten hier beachtet werden, da sich hier unter Umständen Rost bilden kann.

Nach dem Abreiben (innen und außen) muss Kleindung aus Latex für die Lagerung vorbereitet werden. Die Innenseite wird meist mit Talkum eingepudert. Das erleichtert später auch wieder das erneute Anziehen. Außen wird Latexpolitur verwendet. Denn beim Waschen geht der typische Glanz der Kleidung verloren. Durch das Politurmittel glänzt es wieder. Die Lösung kann alternativ auch im Inneren des Anzugs verteilt werden. Das Verhindert das Zusammenkleben der Latexbahnen.

Wenn du deine Latexkleidung richtig pflegst, hast du lange Freude daran. Gehe mit ihr immer vorsichtig um und ziehe nicht an den Nähten, auch nicht beim Anziehen. Die Reparatur eines beispielsweise abgerissenen Ärmels ist schwierig und aufwändig.

Hier ein paar weiterführende Artikel:

Latexanzug richtig anziehen
Latexkleidung Vergleich
Kleidung aus Latex selbst herstellen

Latex